Die unbekannte Pokljuka-Schlucht beim Bleder See

Die wilde und unbekannte Pokljuka-Schlucht gehört zu den Aktivitäten, die man direkt in der Nähe des Bleder Sees erleben kann. Vor allem, wenn es einem andernorts mal zu voll wird. Sie befindet sich nur 7 km von diesem berühmten und bezaubernden See entfernt, ist aber dennoch recht versteckt und wenig frequentiert. Ihr könnt durch diese fast 2 km lange Schlucht wandern und dabei werden euch die 50 Meter hohen schroffen Wände, der üppige Wald und die furchterregende, knarrende Brücke aus dem Jahr 1930, die zu begehen auch sehr viel Spaß macht, sicher beeindrucken.

Geheimnisvolle Schluchten, die kaum besucht werden

4 km von Bled entfernt befinden sich bekanntlich auch die wunderschönen Vintgar-Schluchten. Sie ziehen die Touristen zu Tausenden an und das ist auch wohlverdient. In der Pokljuka-Schlucht hingegen werdet ihr fast niemandem begegnen. Als ich diese Wanderung erstmals machte – es war ein Montag im April -, traf ich keine anderen Wanderer, was mir das Gefühl gab, einen geheimen und mysteriösen Ort zu erkunden. Genau das macht den Reiz dieser kurzen Wanderung aus.

Wenn du Slowenien abseits der ausgetretenen Pfade kennen lernen möchtest, dann begib dich in die Pokljuka-Schlucht.

Hinweis: Diese engen Schluchten lassen kaum Licht herein und es fällt mir schwer, dort schöne Fotos zu machen. Lasst euch also nicht von der fragwürdigen Schönheit der Bilder beeinflussen, um euch einen Eindruck zu verschaffen. In dieser Schlucht erwartet euch ein tolles Abenteuer und eine tolle Erfahrung.

Eine 1,5-stündige Wanderung durch die unbekannten Schluchten von Pokljuka

Wie findet man den Weg in die Pokljuka-Schlucht?

Wenn ihr an dem kleinen Parkplatz angekommen seid, folgt dem Pfad, der am Wasserlauf entlang verläuft.
Nach nur 15 Minuten Wanderung durch den Wald wird der Weg viel interessanter, da die Wände der Schlucht allmählich näher heranrücken.
Ein Stück weiter an einer Weggabelung solltet ihr unbedingt 50 m rechts hinaufsteigen, um die Pokljuška luknja zu erreichen: Hier könnt ihr drei Löcher bewundern, die sich in der Höhlenwand befinden und einen schönen Lichteinfall zulassen.
Direkt nach der Erkundung dieser Höhle mit dem löchrigen Dach macht ihr kehrt und begebt euch zum Hauptweg zurück.

Setzt euren Weg fort und folgt dem Galerije-Schild (der Name des alten Holzstegs). Bald werdet ihr von hohen senkrechten Wänden umgeben sein und nach etwa 5 Minuten Fußmarsch erreicht ihr bereits den Beginn des beeindruckenden Holzsteigs, der 1930 erbaut wurde. Kraxelt nun hinauf!

Der Höhepunkt des Besuchs der Pokljuka-Schlucht ist ein alter Steig, der an den Felsen hängt

Wenn ihr den Steg überquert habt und die Treppe hinaufgestiegen seid, folgt ihr dem Weg etwa 100 Meter durch einen schönen „Naturgarten“ und macht dann wieder kehrt. Der Hin- und Rückweg dieser Wanderung verläuft auf demselben Weg ()es gibt aber auch die Möglichkeit, eine Rundwanderung zu machen oder aber der Schlucht noch ein ganzes Stück weiter zu folgen). Am Wegesrand findet ihr fünf Tafeln in Slowenisch und Englisch, die euch die geologische Entstehung der Schlucht und die Geschichte des Ortes erklären.

Dieser üppige Naturgarten erwartet euch am Ende des Steiges.

Nehmt gute Schuhe mit!

Diese Wanderung, die hin und zurück 1,5 Stunden dauert, ist ziemlich steil. Ihr braucht also gute Wanderschuhe. Wenn ihr mit Familie kommt, werden kleine Kinder sicherlich Schwierigkeiten haben.

Achtung: Diese Schluchten bei Regenwetter zu durchwandern, ist gefährlich (herabstürzende Felsen). Das Gleiche gilt für Schnee. Ihr solltet jedenfalls vor der Abreise den Wetterbericht checken.

Pokljuka-Schlucht oder Vintgar-Schlucht?

Der große Unterschied ist, dass es in der Vintgar-Schlucht einen wunderschönen, tosenden, smaragdgrünen Wasserlauf gibt, während die Pokljuka-Schlucht trocken ist. Wenn ihr nur Zeit für eine der beiden Schluchten habt, ist die Vintgar-Schlucht die bessere Wahl, aber wenn ihr länger in Bled bleibt, Abenteuer sucht und nicht mit Hunderten von anderen Touristen zusammen sein wollt, dann ist die Pokljuka-Schlucht genau das Richtige für euch.

Tipp: Der Eintritt in die Pokljuka-Schlucht ist kostenlos. Das Parken ebenso.

Wie erreicht man die Pokljuka-Schlucht?

Diese Schlucht ist keine gut ausgeschilderte Touristenaktivität. Sie liegt abseits der ausgetretenen Pfade. Ihr könnt sie mit dem Auto oder über eine Bushaltestelle erreichen, die nicht weit von der Schlucht entfernt ist. Ich beschreibe beide Möglichkeiten.

Die Pokljuka-Schlucht mit dem Auto erreichen

Um vom Bleder See aus mit dem Auto zum Eingang der Schlucht zu gelangen, müsst ihr zunächst ins Dorf Krnica fahren. Am Ortseingang biegt ihr am Schild, das die Richtungen Zgornja Radovna und Mojstrana angibt, rechts ab. Ein unscheinbares Holzschild weist in slowenischer Sprache den Weg zur Schlucht „Poklujška soteska“.

Folgt dann diesen Holzschildern. Die asphaltierte Straße geht in Kies über und führt über eine Wiese. Unten angekommen, haltet auf dem kleinen Parkplatz an, wo ein Schild den Beginn der Schlucht anzeigt. Auf der Karte weiter unten befindet sich der Start der Wanderung am höchsten Punkt des blauen i-Zeichens.

Achtung: Das letzte Stück des Weges besteht aus Schotter, aber der Weg ist gut.

Um den Parkplatz über Google Maps zu erreichen: Hier klicken

Mit dem Bus zur Schlucht

Mit dem Bus könnt ihr den Ort Krnica bequem von Bled aus erreichen. Nach etwa 10 Minuten Fahrzeit steigt ihr in Krnica aus und lauft dann etwa 20 Minuten bis zum Eingang der Schlucht. Erkundigt euch in der Touristeninformation in Bled oder auf dieser englischsprachigen Website nach den Busfahrplänen.

Diese Schlucht befindet sich in einer sehr schönen Ecke der Berge, die zum verweilen einlädt. Es gibt diese tolle Unterkunft, die Tradition mit origineller Dekoration verbindet und euch gefallen wird, wenn ihr die Natur und die Ruhe liebt, oder auch diese hier.

Achtung: Ich kann nicht genug darauf hinweisen: Wandert nicht bei Regen durch diese Schlucht, denn dann können Felsen oder Holzstücke von den Wänden fallen. Dasselbe gilt im Winter, wenn Schnee liegt, ist der Boden rutschig und ihr braucht Steigeisen. Im Frühjahr bei Frost-Tau-Wechseln ist ebenfalls besondere Vorsicht geboten. Das gilt nicht nur für diese Klamm, sondern auch für alle anderen sowie allgemein im alpinen Gelände, wenn sich die Felswände über euch erheben.

Ein Kommentar von einem Leser

Wir haben diese Schlucht heute Morgen (15. Februar) besucht. Wir sind die ganze Zeit niemandem begegnet, und das nicht aus Mangel an Pausen, bei denen wir uns Zeit gelassen haben.

Der Weg sieht aus, als wäre er seit Jahren nicht mehr benutzt worden. Es gibt niemanden außer uns in diesem riesigen Wald, der zwischen den Felswänden liegt. Wir haben sogar eine Gämse gesehen. Diese Wanderung sollte man auf jeden Fall machen.