Nanos, alle Slowenen kennen diesen Ort! Sie kraxeln durchaus regelmäßig auf dieses wunderschöne Plateau zwischen Ljubljana und der Adria. Alle Details für eine gelungene und eindrucksvolle Wanderung findet ihr in diesem Artikel.
Eine leicht erreichbare Wanderung mit Blick auf das Meer!
Ich habe diese Wanderung aus drei Gründen ausgewählt und beschlossen, sie auf Unbekanntes Slowenien vorzustellen:
- Wenn ihr oben auf dem Plateau angekommen seid, habt ihr einen atemberaubenden Blick auf die slowenischen Hügel und das Meer.
- Das Plateau selbst ist wunderschön.
- Ihr werdet während eures Aufenthalts in Slowenien nahezu zwangsläufig direkt am Ausgangspunkt dieser Wanderung vorbeikommen.
Die Wanderung auf den Nanos (1263 m)
Der Nanos ist ein Felsvorsprung am Rande einer wunderschönen, grasbewachsenen Hochebene mit einer hübschen Steinkirche in der Mitte des Nirgendwo. Gleich zu Beginn der Wanderung seht ihr bereits oben das Ziel, aber um den Gipfel zu erreichen, müsst ihr 1 Stunde und 45 Minuten harte und intensive Arbeit leisten.
Der Wanderweg, der zum Nanos hinauf führt, schlängelt sich kaum, sondern er greift den Berg frontal an. Man steigt daher die 700 m Höhenunterschied fast geradlinig den Hang hinauf. Dieser steile Anstieg macht den Aufstieg zu einer echten körperlichen Anstrengung. Nanos kann daher gewiss nicht als gemütliche Wanderung für Jedermann bezeichnet werden.
Nanos, eine echte Wanderung, bei ihr schnell 700 m Höhe gewinnt!
Um den Aufstieg ohne Schmerzen zu bewältigen, braucht ihr eine gute Kondition und wegen der vielen Felsen auch Wanderschuhe (in Turnschuhen werden euch gegen Ende der Wanderung die Füße schmerzen). Eine einzige kurze Passage ist etwas schwindelerregend, aber der Bereich ist mit einem Stahlseil gesichert, an dem ihr euch festhalten könnt, sodass eigentlich keine Gefahr besteht. Alles in allem ist der Nanos eine körperlich anstrengende, aber recht kurze Wanderung. Für den Hin- und Rückweg solltet ihr 3,5 Stunden einplanen.
Auf dem Gipfel des Nanos erwarten euch drei Belohnungen!
Wenn ihr schließlich schweißtriefend auf dem Gipfel in 1.263 m Höhe angekommen seid, erwarten euch zum Glück gleich drei Belohnungen für eure Anstrengungen:
- Die erste ist eine herrliche 300°-Aussicht über die grünenden slowenischen Hügellandschaften. Ihr könnt sogar das Meer sehen und Piran in der Ferne erblicken.
- Die zweite Belohnung ist eine Hütte (eine koča), die große, kühle Biere für 3€ anbietet. Hier kann man auch für wenig Geld traditionelle slowenische Gerichte essen. Der einzige Haken ist, dass ihr an Tagen mit großem Andrang ein wenig warten müsst, bis ihr bedient werdet.
- Ein wunderschöner und panoramischer Beginn des Abstiegs.
Der Abstieg führt über ein sehr schönes Plateau
Der Abstieg erfolgt nicht auf demselben Weg, was diese Wanderung noch interessanter macht. Vom Gipfel aus solltet ihr ebenfalls 1 Stunde und 45 Minuten für den Abstieg einplanen. Der Weg führt nicht gerade nach unten, sondern schlängelt sich in Serpentinen, und besonders die erste halbe Stunde dieses Abstiegs ist wahrlich außergewöhnlich.
Am Anfang des Abstiegs wandert ihr über ein grasbewachsenes Plateau zu einer schönen, abgelegenen Steinkirche.
Von diesem Plateau aus hat man einen herrlichen Ausblick. Verpasst jedoch nicht das Schild, das auf einen Abzweig nach links hinweist, der sich kurz vor der Kirche befindet. Danach schlängelt sich der Weg zwischen den Sträuchern hindurch.
Eine Wanderung, die ihr mit einem Ausflug zum Meer oder den Höhlen verbinden könnt
Ich stelle diese Wanderung auf der Website vor, weil sie nicht nur schön, sondern auch sehr leicht zu erreichen ist. Während eures Slowenien-Urlaubs, egal welche Route ihr wählt, werdet ihr zu irgendeinem Zeitpunkt zwangsläufig nicht weit vom Startpunkt dieser Wanderung entfernt sein. Der Nanos liegt nämlich genau zwischen Ljubljana und dem Meer und der Ausgangspunkt der Wanderung befindet sich direkt an der Autobahn, die die slowenische Hauptstadt mit Koper (der größten Stadt an der slowenischen Küste) verbindet. Ihr könnt diese Wanderung also mit einem Besuch der Höhlen von Skocjan oder Postojna verbinden oder die Wanderung am frühen Morgen machen, bevor ihr am Nachmittag in Piran, Koper oder Izola ins Meer springt.
Die Nanos-Gegend ist ein sehr gut gelegenes Basislager, um Slowenien zu erkunden. Ich habe die letzten Wanderungen und meine damit verbundenen Aufenthalte in der Gegend genutzt, um mir die Gastbetriebe rund um den Nanos anzuschauen.
- Bucht auf jeden Fall die Wohnung auf der Tourist Farm Lojtrnik (tolle Besitzer, ruhig, sehr schöner Ort).
- Ihr könnt auch in der Lippizaner Lodge übernachten, einem tollen Ort, an dem ich vor einem Jahr zwei Nächte verbracht habe (in einem schönen, sauberen Haus mit einer freundlichen, deutschsprachigen Besitzerin).
Die Wanderung auf den Nanos kann man übrigens ebenso leicht verpassen wie erreichen. Irgendwie hatte ich die ersten Male immer ein anderes, konkretes Ziel (Unterkunft an der Küste, zurück nach Ljubljana oder gar zum Bleder See), sodass ich mit einem gewissen Zeitplan im Kopf am Nanos vorbeigedüst bin. Ich dachte mir zwar: „Hm, schaut irgendwie cool aus“, habe mir aber nicht bewusst die Zeit genommen. Auch deswegen schreibe ich diesen Artikel – sonst fahrt auch ihr nur am Nanos vorbei.
Wandert am Morgen und erfrischt euch dann in der Adria!
Wenn ihr das Meer oder eine der Höhlen mit dieser Wanderung kombiniert, dann gestaltet ihr euch einen echt abwechslungsreichen Urlaubstag – und das ist normalerweise das, was man für einen schönen Aufenthalt in Slowenien tun sollte. Nach der schweißtreibenden Wanderung gibt es auch nichts Besseres, als später in die blauen, erfrischenden Wasser der Adria einzutauchen.
Praktische Informationen zum Aufstieg auf den Nanos
Der Startpunkt der Wanderung befindet sich beim Dorf Razdrto. Es liegt direkt am Rande der Autobahn, die Ljubljana mit dem Hafen von Koper verbindet. Verlasst also die Autobahn am Schild „Razdrto“. Im Zentrum des Dorfes beim Mercator-Supermarkt folgt ihr einfach den Wegweisern zum Nanos, die euch über eine Brücke über die Autobahn führen. Es gibt dort einen großen Parkplatz, auf dem ihr kostenlos parken könnt. Am Startpunkt der Wanderung gibt es einen Brunnen, an dem ihr eure Trinkflaschen mit frischem Wasser füllen könnt. Ausreichend Wasser solltet ihr besonders an heißen Tagen jedenfalls dabeihaben.
Wichtig zu wissen: Kurz nach dem Start der Wanderung teilt sich der Weg in zwei Teile.
- Ein rotes Schild zeigt Vojkova Koca (strma pot) 1,5 Stunden und ein weiteres Vojkova Koca (polozna pot) 2,5 Stunden. Vojkova Koca ist euer Ziel, das ist der Name der Hütte auf dem Gipfel.
- Strma pot bedeutet kurzer Weg und polozna pot langer Weg.
- Wenn ihr nicht den steilen Hang hinaufsteigen wollt, dann nehmt den langen Weg polozna pot auf dem Hin- wie Rückweg (die Wanderung ist dann länger, aber nicht so schwierig)
Idealerweise geht ihr auf dem Hinweg den kurzen Weg (Strma) und auf dem Abstieg den langen Weg.
Das rote Schild sagt 1,5 Stunden, aber ihr werdet eher 1:45 Stunden für den Aufstieg und die gleiche Zeit für den Abstieg brauchen.
Noch eine letzte Erinnerung: Die Wanderung ist durchaus machbar, aber das ist kein gemütlicher Spaziergang durch den Wald. Es geht bergauf! Ihr braucht Wanderschuhe und eine ordentliche sportliche Kondition, denn auf dem Hinweg über die Felsen zu klettern, ist keine leichte Aufgabe.
Ihr könnt den Startpunkt der Wanderung mit dem Auto oder dem Bus von Ljubljana aus erreichen. Die Fahrt dauert 1,5 Stunden und kostet 8 €. Mit dem Auto seid ihr in 40 Minuten vor Ort.
Die Wanderkarte für eure Tour
- Startet in Razdrto (575 m ü. d. M.).
- Steigt auf den Vojkova koca na Nanosu (1.263 m ü. d. M.).
- Steigt wieder ab und geht den Weg über Sv. Hierononim (die Steinkirche)