Ein umfassender und aktueller Reiseführer, um einen wunderschönen Tag in Piran zu verbringen
Piran ist das Must-See der slowenischen Küste, ein Ort der Superlative: der schönste, älteste, symbolträchtigste, fotogenste… Seit nunmehr 19 Jahren besuche ich es viele Male im Jahr. In diesem Artikel findet ihr meine Tricks und Tipps, um diese kleine Küstenstadt auch in der Kürze der Zeit bestmöglich entdecken und erleben zu können. Kurz gesagt findet ihr hier (hoffentlich) alle Tipps, die nötig sind, damit ihr einen unvergesslichen Urlaubstag verbringt: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind in dem Artikel ebenso enthalten wie versteckte hübsche Stellen, Badeplätze und gute Restaurants, einige davon zu sehr günstigen Preisen.
Piran ist der schönste Ort an der slowenischen Küste und ein Muss bei einem Urlaub in Slowenien.
Es ist auch interessant zu wissen, dass Piran zu seinem Reichtum kam, als es einst zu einem riesigen Salzspeicher für Venedig wurde, was zu jener Zeit eine bedeutende strategische Funktion war. Piran stand nämlich fünf Jahrhunderte lang (ab 1283) unter der Herrschaft der Republik Venedig. Diese Herrschaft hat in Piran viele architektonische Spuren hinterlassen und trägt heute zu seiner Schönheit bei.
Wo liegt Piran an der slowenischen Küste?
Wie verbringe ich einen schönen Urlaubstag in Piran?
Bevor ich euch alle meine Geheimtipps verrate, möchte ich kurz erklären, warum Piran wirklich ein Muss ist. Wenn ihr Piran als Ziel auf euren Slowenien-Reiseplan setzt, könnt ihr einen unglaublich schönen Urlaub am Meer, in den Bergen und in der Hauptstadt verbringen (kombiniert diese drei Möglichkeiten, durch Ljubljana kommt man meist zwangsläufig bei der Anreise, nutzt das aus, was die Stadt zu bieten hat). Ihr werdet sicherlich die Dolce Vita und die Atmosphäre eines „kleinen italienischen Dorfes“ am Meer sehr schätzen. Der Alltag ist ruhig und gemächlich, Autos sind auf der ganzen Halbinsel verboten, man geht baden, genießt köstlichen italienischen Kaffee, Eis oder auch Tintenfische, die in der Adria gefangen wurden…
Plant mindestens einen Tag für Piran ein! Bleibt idealerweise drei Tage, um die gesamte slowenische Küste zu erkunden.
Wenn ihr gerade mit der Planung eures Slowenienurlaubs beschäftigt seid, solltet ihr nicht nur ein paar Stunden für den Besuch von Piran einplanen, sondern mindestens 24 Stunden, damit ihr das angenehme Lebensgefühl und vor allem die warmen Sommerabende genießen könnt. Diese sind umso angenehmer, weil die meisten Touristen die Stadt am Ende des Tages verlassen.
Ein volles Programm für einen unvergesslichen Tag
Für dieses Programm habe ich all mein Wissen über die Stadt und die besten Locations, die ich dort entdeckt habe, zusammengefasst und lange getüftelt, um es für euren (und auch meinen) Gebrauch zu optimieren. Wenn ihr es befolgt, könnt ihr sicher sein, dass ihr nichts verpasst und immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort seid. Das Programm beginnt um 10 Uhr morgens und endet um 10 Uhr am nächsten Tag. Lest den Artikel am besten einmal vor der Abreise nach Slowenien und schaut nochmals rein, wenn ihr dann in Piran seid.
10:00 Uhr
Parkt auf dem Parkplatz „Arze“
Piran ist ein autofreier Küstenort. Das ist vor Ort sehr angenehm, führt aber dazu, dass man auf einem der beiden großen Parkplätze außerhalb des Zentrums parken muss. Wenn ihr nicht gerade schlecht zu Fuß seid, solltet ihr den Arze-Parkplatz wählen, der auf den Anhöhen von Piran liegt. Er befindet sich direkt neben der alten Stadtmauer, von der ihr den schönsten Blick auf Piran habt.
Die Parkgebühren bei Arze: 1,50 € pro Stunde – 15 € pro Tag. Etwas teuer, aber bei diesem Preis seid ihr auf der sicheren Seite.
Wenn der Parkplatz voll ist, dann fahrt zum gebührenpflichtigen Schotterparkplatz in Fiesa und geht 20 Minuten zu Fuß, indem ihr dem Fußgängerweg entlang der Adria folgt (schaut nach Pešpot Piran – Fiesa). Dieser zweite Parkplatz ist in der Nebensaison kostenlos. Das ist ein guter Plan, den ihr euch merken solltet, wenn ihr außerhalb der Sommersaison mehrere Tage nach Piran kommen wollt. Achtung: In der Saison wird nur mit Münzen bezahlt (keine Scheine – keine Kartenzahlung). Darüber hinaus gibt es natürlich noch das große Parkhaus Fornače.
So sieht der Fußgängerweg vom Parkplatz Fiesa (außerhalb der Saison kostenlos) bis zum Ortszentrum von Piran aus
10:15 Uhr
Die herrliche Aussicht von den Stadtmauern
Nachdem ihr auf besagtem Arze-Parkplatz euer Auto abgestellt habt, geht ihr lediglich 200 Meter zu Fuß, um zu den bemerkenswerten Stadtmauern von Piran zu gelangen. Die könnt ihr auf dem obigen Foto im Hintergrund erkennen. Seit einigen Jahren ist der Eintritt kostenpflichtig (3 EUR – Zugang von 8 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang möglich). Von den gut erhaltenen Stadtmauern, die zwischen 1470 und 1533 errichtet wurden, als die türkischen Invasionen eine wachsende Bedrohung darstellten, genießt ihr dann einen spektakulären Blick auf die schmale Halbinsel, auf der Piran liegt.
Von der Stadtmauer aus könnt ihr auch den prächtigen Glockenturm sehen, den ihr später am Tag noch erklimmen werdet.
Von den Mauern aus bieten die Hunderte von ockerfarbenen Dächern der kleinen Gebäude in Piran einen unvergesslichen Anblick. Ihr könnt auch gleich die Adria und den wunderschönen Tartini-Platz (der heute das Zentrum von Piran ist) bewundern und euch einen Überblick verschaffen. Wenn ihr die Treppen hinaufsteigt und euch auf einen der sieben Türme der Stadtmauer begebt, sollte das Foto der Stadt euren bisherigen Like-Rekord auf Facebook und Instagram brechen – sofern euch das interessiert.
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Was ihr in Piran unbedingt erleben müsst, ist die Dolce Vita. Nehmt euch auch die Zeit, euer Smartphone endlich einmal wegzulegen und euch zurückzulehnen, um die unglaublichen maritimen Anblicke zu genießen. Bei Sonnenuntergang könnt ihr (wieder) auf die Stadtmauer steigen.
Diese alten Mauern sind heute in zwei Teile gespalten und schützten einst die Stadt. Um in die außergewöhnliche Geschichte von Piran einzutauchen, solltet ihr versuchen, euch die gesamte Mauer, die die Stadt schützte, im Geiste vorzustellen. So werdet ihr viel besser verstehen, welche Funktion sie vor vielen Jahrhunderten hatte. Achtet auch auf die sehr originelle Form der Zinnen. Nach der Besichtigung der Stadtmauer begebt ihr euch entweder durch die große gepflasterte Gasse in die Stadt hinunter (Ulica IX Korpusa) oder aber die kleine Gasse Rozmanova Ulica mit ihren Treppen (nach Belieben – beide Wege sind angenehm und interessant). Ihr könnt auch auf dem Hinweg eine Variante gehen und eine andere, wenn ihr Piran verlasst oder zum Parkplatz zurückkehrt.
Geht nun in Richtung des Franziskaner-Klosters.
Auf dem Weg ins Zentrum solltet ihr euch das Kloster der „Minderen Brüder“ (minoritski samostan) nicht entgehen lassen mit seinem charmanten kleinen Kreuzgang aus dem 16. Jahrhundert. Mindere Brüder bzw. Minoriten bedeutet Franziskaner (ein katholischer religiöser Orden, der Armut und Einfachheit predigt und in Italien unter dem Einfluss des Heiligen Franz von Assisi entstand). Die genaue Adresse: Bolniska ulica 30. Dieses Kloster liegt direkt auf eurem Weg, ihr werdet jedenfalls daran vorbeigehen. Geht aber auch hinein, um es zu erkunden, und werft einen Blick in die kleine Museums-Pinakothek sowie in die Kirche des Heiligen Franziskus. Der Eintritt in diese beiden Orte ist kostenlos. An Sommerabenden werden in diesem Kloster schöne Konzerte veranstaltet.
Merkt euch generell, dass während der Sommermonate viele lässige Veranstaltungen auf dem Hauptplatz, aber auch an versteckten Orten in Piran stattfinden. Denkt daran, in der Touristeninformation nach dem Tagesprogramm zu fragen, damit ihr kein kleines, schönes Konzert verpasst. Der Infopoint befindet sich auf dem Hauptplatz, also dem Ort, an den ihr jetzt geht.
11:00 Uhr
Der Markt und ein Café auf dem Tartini-Platz
Nun erreicht ihr den Hauptplatz von Piran, den Tartini-Platz. Er ist übrigens nach dem berühmten Komponisten Giuseppe Tartini benannt, der in Piran geboren wurde. Ihr werdet auch dessen Statue sehen, die seit 1896 in der Mitte des Platzes thront, sowie sein schönes Haus.
Wenn ihr dann auf dem Platz steht und in Richtung des Glockenturms (Campanile) blickt, fällt euer Blick auf das prächtige venezianische Haus aus dem 15. Jahrhundert. Die Einheimischen haben diesem Haus den Namen Benečanka gegeben.
Tipp: Ihr könnt das Haus kostenlos betreten, indem ihr durch die Rückseite in einen Laden geht, in dem Kristallglas von Rogaska Slatina (einer berühmten slowenischen Firma) verkauft wird. Der Besitzer bietet Gläser mit slowenischem Perlwein für 4 Euro an, die ihr auch auf dem kleinen Balkon genießen könnt. Wenn ihr also Lust habt, euch mit einem Glas in der Hand auf dem Eckbalkon des schönsten Hauses der Stadt zu zeigen, wisst ihr jetzt, wie das geht.
Weiterer Tipp: Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich einer der beiden interessanten Läden am Platz, nämlich Piranske Soline, das Geschäft der Salzgärten von Piran. Dieses Salz hat einst den Reichtum von Piran begründet. Geht hinein, um zum Beispiel Fleur de Sel zu kaufen. Ich habe hier wirklich alles erkundet, der andere interessante Laden auf dem Platz ist für mich die Apotheke, in der es eine schöne Abteilung mit slowenischen Kräutertees gibt, deren Preise für Einheimische und nicht für Touristen sind.
Gegenüber von diesen Geschäften könnt ihr den venezianischen Löwen an der Fassade des Neorenaissance-Rathauses erblicken.
Das Rathaus war von 2010 bis 2018 das Büro von Peter Bossman, einem Arzt ghanaischer Abstammung, der nach 30 Jahren in Slowenien zum ersten schwarzen Bürgermeister Sloweniens und Osteuropas wurde. Das erregte sogar internationales Interesse, damals titelten die Zeitungen „Der Obama von Piran“.
Ihr werdet feststellen, dass der zentrale Teil des Platzes eine ovale Form hat. Diese glitzernde Esplanade wurde auf einem Becken des alten Hafens errichtet. Es wurde 1894 zugeschüttet und darauf wurde dieser Platz errichtet, an dem eine Straßenbahn ihre Wendeschleife hatte. Ein halbes Jahrhundert lang verband diese Straßenbahn Piran mit dem Nachbarort Portoroz. Die Straßenbahn wurde mittlerweile rückgebaut, aber der weiße Teil des Platzes folgt sehr genau den alten Schienen, was zu eben dieser ovalen Form führt, die ihr auf dem Platz sehen könnt.
Geheimtipp: Begebt euch vom Tartini-Platz aus in Richtung des kleinen Hafens und seiner Stege, um hübsche Fotos zu machen. Geht unbedingt zum kleinen roten Leuchtturm am Eingang des Hafenbeckens. Auf dem Weg dorthin kommt ihr an einer Stele vorbei. Dort befand sich eigentlich der Pranger der Stadt, also der Ort, an dem vor 700 Jahren die Einwohner, die etwas falsch gemacht hatten, für einen Tag gefesselt wurden – eine gängige Strafe in der Republik Venedig.
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Und noch etwas: Ihr werdet auf dem Weg zum Leuchtturm auch am Stadttheater vorbeikommen. Das ist das gelbe Gebäude auf dem Bild oben. Es wurde 1910 erbaut und hat eine prächtige Innenausstattung. Versucht, einen Blick hineinzuwerfen, wenn die Tür geöffnet ist.
Ganz in der Nähe des Tartini-Platzes und direkt hinter dem Rathaus mit dem venezianischen Löwen an der Fassade befindet sich ein sehr kleiner Markt. Hier gibt es drei oder vier Gemüsebauern, die ihre lokalen Erzeugnisse verkaufen, und einen Fischhändler. Nichts Außergewöhnliches, aber wenn ihr Fisch oder Gemüse braucht, dann kauft dort ein, bevor der Markt um 12:30 Uhr schließt. Die Einheimischen kommen hierher, was ein guter Indikator für Qualität ist.
Geht danach zurück zum Hauptplatz, um euch einen guten Kaffee zu gönnen. Die Preise sind recht niedrig. Dank der Nähe zur italienischen Stadt Triest, einer großen Importstadt für Kaffee, sind sie in Piran immer sehr gut. Beachtet auch am Beginn des Platzes den geschnitzten Standpfeiler (Pylon), der den Flaggenmast stützt. Er stammt aus dem neunten Jahrhundert!
12:30 Uhr
Erster Sprung in die Adria
In Piran ist es wirklich einfach zu baden. Wenn also das Wetter gut ist, dann wird es jetzt Zeit für das erste Bad des Tages.
In Slowenien gibt es keinen wirklichen Strand, ihr steigt in der Regel über Leitern in das lauwarme Wasser der Adria hinab wie in ein Schwimmbad. Die Leitern am Fuße des alten Hotels Piran sind perfekt, um sich abzukühlen und zu schwimmen, während ihr einen spektakulären Blick auf die Halbinsel genießt. Vergesst also nicht, einen Badeanzug einzupacken!
13:30 Uhr
Mittagessen in Piran
Es ist nun Zeit für eine Stärkung, ihr könnt jetzt die guten Restaurants in der Stadt genießen. Meidet die Restaurants direkt am Meer, die schon lange sehr leicht Touristen ziehen und sich nicht mehr viel Mühe geben müssen, gute Gerichte mit lokalem Fisch zuzubereiten.
Wenn ihr für wenig Geld essen möchtet, dann probiert Cevapcici bei Sarajevo 84, eine sehr bekannte Balkanspezialität auf Fleischbasis. Eine andere Möglichkeit ist, zu einer der Pizzerien in Piran zu gehen. Außerdem gibt es gute Burek/Börek mit Käse, Spinat oder Fleisch, die in der Bäckerei Naša Pekarna auf dem Marktplatz verkauft werden. Mit 3 € seid ihr dabei. Nach diesem fettreichen Gericht werdet ihr nicht mehr hungrig sein.
In Kürze wird ein weiterer Artikel über die besten Restaurants in Piran erscheinen, eine Auswahl findet ihr auch in diesem Artikel.
Letzte Option: Ein Picknick am Wasser dank der Frischetheke, die sich im hinteren Teil des Mercator-Supermarkts am Marktplatz befindet. Beachtet aber, dass dies in der Regel teurer ist als eine große Pizza aus dem Restaurant, die in zwei Hälften geschnitten und auf zwei Teller verteilt wird, wie es überall in Slowenien üblich ist.
14:30 Uhr
Die schmalen Gässchen Pirans und der alte Platz des 1. Mai
Wenn die Sonne im Zenit steht und somit die heißeste Phase eines Sommertages angebrochen ist, werden ihr den Schatten der engen Gassen des Ortes genießen. (Das Timing der Besichtigungen in diesem Artikel ist so gewählt, dass ihr immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort seid). Die Gassen von Piran sind so eng, dass die Sonne nicht hineinscheint. Im Sommer genießt man hier eine angenehme Kühle. Das ist besonders wohltuend, wenn man sich gerade mit Pizza und Eis vollgestopft hat.
Geht aufmerksam durch alle Gassen und benutzt dabei einen Stadtplan, den ihr aus der Touristeninformation mitgenommen habt.
Der obige Tipp ist besonders im Hochsommer wichtig, denn wenn ihr einmal feststellen solltet, dass es euch zu voll ist, sind diese kleinen, versteckten Gassen die beste Möglichkeit, dem Touristenstrom zu entfliehen und mit Piran allein zu sein. Folgt also nicht wie andere Touristen den Wegweisern, sondern bahnt euch einen eigenen Weg durch die angrenzenden Gassen.
Wenn ihr an einer der Kirchen Pirans vorbeikommt, dann werft ruhig einen kurzen Blick hinein. Es gibt nicht weniger als 10 aktive Kirchen und in der Vergangenheit waren bis zu 23 Kirchen in Nutzung, in Abhängigkeit von den Schutzheiligen der Einwohner.
Der Ort, den ihr in Piran absolut nicht verpassen solltet, ist der Platz des 1. Mai. Er war ein Jahrtausend lang das historische Herz der Stadt. Bewundert am Eingang des Platzes die beiden prächtigen Statuen, die das Gesetz und die Gerechtigkeit darstellen. In einer Ecke des Platzes seht ihr die begrünte Theke des Restaurants Fritolin, ein Restaurant, das ich euch fürs Abendessen empfehle, da man hier am Abend das Gefühl hat, auf dem schönen Hauptplatz eines kleinen italienischen Dorfes zu sitzen. Im Hochsommer ist es allerdings ziemlich voll und ihr könntet Schlange stehen.
Guter Tipp: Bei meinem allerletzten Besuch in Piran habe ich an diesem Platz einen interessanten kleinen Supermarkt entdeckt. Auf den ersten Blick sieht er unscheinbar aus, aber als ich genauer hinsah und einen zweiten Blick in den Laden warf, bemerkte ich, dass es in den Regalen viele köstliche lokale Produkte gibt, wie Lisjak-Olivenöl, Honig, Konserven aus Izola, guten Wein (es gibt ihn auch gekühlt), Trüffelprodukte…
Bittet die Kassiererin gegebenenfalls, euch bei der Suche nach bestimmten Produkten zu helfen. Dieser Laden ist in erster Linie für Einheimische gedacht.
Die Preise sind daher in der Regel nicht so hoch wie in den Touristenläden, aber Vorsicht: Es ist nicht alles billig und die Preise sind mit der Inflation gestiegen. Es ist ziemlich willkürlich. Wenn ihr z.B. Salz aus Piran zum besten Preis kaufen möchtet, findet ihr es wahrscheinlich im Mercator-Supermarkt in Piran (Adresse: Levstikova ulica 5).
Bevor ihr euch wieder von diesem wunderschönen Platz entfernt, solltet ihr noch einmal genauer hinsehen. Ihr werdet spätestens dann auf diesem Platz des 1. Mai zwei Brunnen und eine Pumpe sehen. Ihr steht hier nämlich tatsächlich auf einer großen Zisterne, die von den Einwohnern nach einer langen Dürreperiode im 18. Jahrhundert gebaut wurde.
15:30 Uhr
Der Blick vom Campanile
Jetzt sind eure Mägen nicht mehr ganz so voll und es ist Zeit für einen zweiten, sehr beeindruckenden Blick auf die ockerfarbenen Dächer von Piran. Nun ist der richtige Zeitpunkt, um auf den wunderschönen Glockenturm von Piran zu steigen, der 1608 errichtet wurde.
Der Campanile von Piran ist eine Kopie des Glockenturms auf dem Markusplatz in Venedig.
Bahnt euch den Weg durch die engen Gässchen und haltet auf die Barockkirche aus dem 12. Jahrhundert zu, die ihr auf der Anhöhe sehen könnt. Wenn ihr dann am Fuße der Kirche angekommen seid, habt ihr von der Wiese vor dem Kirchengebäude bereits einen ersten spektakulären Blick auf die Dächer von Piran, aber auch auf Kroatien und, wenn ihr euch umdreht, auf Triest in Italien. Eurer Blick wird die gesamte slowenische Küste umfassen. Wirklich außergewöhnlich!
Steigt die Stufen der hübschen Holztreppe des Glockenturms hinauf, um 47 Meter in die Höhe zu gelangen. Wenn ihr den Turm erklommen habt, werdet ihr das gleiche Problem haben wie bei allen Schlössern, wenn man sich im Inneren befindet: Das schöne architektonische Element, das der Stadt das gewisse Etwas verliehen hat, ist nicht mehr da. Allerdings könnt ihr hier mit Sicherheit sehr schöne 360°-Fotos machen, wie die, die ich oben aufgenommen habe. Der Blick auf die achteckige Taufkapelle, die sich am Fuße des Glockenturms befindet, ist besonders klasse.
Achtung: Wenn ihr oben angekommen seid, solltet ihr auf der Hut sein, denn die Glocken läuten alle 15 Minuten. Und wenn ihr nicht wie ich darauf vorbereitet seid, dass die Glocken aus zwei Metern Entfernung zu läuten beginnen, ist das überraschend und erschütternd zugleich (versteckt euch hinter einem Pfeiler und haltet euch die Ohren zu).
Wenn ihr wieder am Fuße des Glockenturms angekommen seid, könnt ihr durch das Eingangstor auf dem grasbewachsenen Platz einen Blick auf die Kirche Saint-George werfen (Eintrittskarte für 2 Euro – netter Besuch, aber kein Muss, es sei denn, ihr wollt einige Reliquien und ein furchterregendes Kreuzigungsbild aus dem 15. Jahrhundert anschauen). Geht dann wieder hinab ins Zentrum, indem ihr den kleinen Sträßchen folgt, wo ihr euch etwas erfrischen könnt.
16:30 Uhr
Zweites Schwimmen an diesem Tag!
Badet nun ein weiteres Mal in der Adria, die Erfrischung werdet ihr nach dem Turm-Abenteuer bestimmt brauchen. Diesmal habt ihr dabei eine ganz andere Perspektive als beim ersten Sprung am Morgen. Begebt euch zur Landspitze von Piran, um auf der gegenüberliegenden Seite, vor der Tauchschule, in die Adria zu hüpfen. Hier steigt ihr über Leitern ins Meer hinab, während ihr am Horizont Italien im Dunst des Sommernachmittags schimmern sehen könnt. Ihr werdet in einem Naturpark baden. Falls ihr euch nun ärgern solltet, dass ihr Taucher- oder Schwimmbrille vergessen habt: Ich habe genau an dieser Stelle das Tauchen gelernt und kann euch versichern, dass es hier unter Wasser nicht viel zu sehen gibt.
Danach könnt ihr euch mit einem Buch in der Hand in der Sonne räkeln. In Piran hat man es im Sommer wirklich gut!
Ihr könnt hier eventuell eure ersten Erfahrungen mit Betonstränden machen, die man überall an der Adria finden kann. Das ist eine normale Sache für einen Slowenen im Urlaub (für einen Strandurlaub sollte man hier aber sowieso nicht hinfahren, wenn man um die Ecke schöne Sandstrände hat).
Kleiner Tipp: Am Ende der Landzunge könnt ihr auf den kleinen Leuchtturm (Piranski svetilnik) mit seiner hübschen Wendeltreppe steigen, Eintritt 1 EUR
18:30 Uhr
Eine Weinschorle mit Blick auf Italien
An der Spitze von Piran gibt es drei Bars mit gemütlichen Terrassen mit Blick auf das Meer (Punta cafe, Fine del mondo…). Hier gibt es Kaffee für 1,50 €, Cocktails und Aperol Spritz für 5-6 €. Natürlich könnt ihr euch auch für ein Glas lokales Bier für 3,50 € entscheiden. Es ist allgemein kein teures Lokal und ihr werdet letztlich mehr Zeit damit verbringen, in den großen Korbsesseln zu sitzen und die Aussicht auf Triest und die Hügel über der italienischen Stadt zu genießen. Bevor ihr euch zum Abendessen begebt, solltet ihr euch definitiv die Zeit nehmen, diesen Bereich am Zipfel von Piran zu erkunden, denn ich bin mir sicher, dass ihr euch dort wohlfühlen und eine gute Zeit verbringen werdet.
19:30 Uhr
Bewundert den Sonnenuntergang!
Die Sonnenuntergänge in Piran können fabelhaft sein. Ich habe den sechs Orten, an die ihr zu dieser Tageszeit gehen solltet, einen ganzen Artikel gewidmet. Er ist hier zu finden.
20:00 Uhr
Ein gutes Restaurant in Piran
In meinen ersten Jahren in Slowenien dachte ich, dass man in Piran nicht gut essen kann, aber das war meine Schuld, denn ich besuchte die Lokale mit Blick aufs Meer, die nicht die besten sind, weil sie zu leicht Touristen anlocken und sich nicht mehr viel Mühe geben. In den letzten Jahren habe ich dann alle Restaurants in Piran nacheinander abgeklappert, um mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Die Orte, an denen ihr gut essen werdet, findet ihr in diesem Artikel (folgt demnächst, als Überbrückung nutzt bitte die Tipps hier). Sucht euch ein passendes Restaurant für ein unvergessliches Abendessen aus.
21:30 Uhr
Ein kleines Konzert
Im Sommer findet in Piran ein Festival nach dem anderen statt. Abends solltet ihr daher in den Genuss von kleinen, kostenlosen Konzerten oder Folkloredarbietungen kommen. Die können an diversen Orten stattfinden: auf dem Hauptplatz, im Kulturzentrum St. Georg, das sich am Fuße des Glockenturms befindet, in der Kirche, im Kreuzgang der Kirche St. Franziskus usw.
Um keine schöne Veranstaltung zu verpassen, schaut euch unbedingt das Programm in der Touristeninformation an.
Haltet auch Ausschau nach Veranstaltungen im großen Freiluft-Auditorium in Portoroz, das nicht weit entfernt ist (fragt ebenfalls in der Touristeninformation von Piran nach dem Programm). Wenn ihr an der slowenischen Küste feiern gehen wollt, solltet ihr euch unbedingt das Programm des riesigen Ambasada Gavioli (derzeit leider geschlossen) oder der Cocktailbars in Portoroz ansehen. Wenn dort nichts geplant ist, könnt ihr am Nachmittag eine Flasche Malvazija-Wein kaufen und sie am Abend auf einem der Bootsstege trinken. Freilich könnt ihr auch mal einen Cocktail probieren – es wird niemand da sein, um sie zu zählen.
23:30 Uhr
Mitternachtsbaden im Mondschein
Wenn ihr in Piran übernachtet und es tagsüber sehr heiß war, dann zieht euch zu Hause einen Badeanzug an und hüpft nachts bei Mondschein in die Adria. Ein Bad in der milden Wärme einer slowenischen Sommernacht. Die Beleuchtung in Piran ist gedämpft. Sobald ihr im Wasser seid, könnt ihr die Sterne sehen. Eine magische und bleibende Erinnerung an euren Urlaub in Slowenien.
8:00 Uhr
Morgendliches Schwimmen
Ein Tag, der mit ein paar Schwimmzügen beginnt, ist immer ein guter Tag. Wenn ihr Lust habt, geht gleich am frühen Morgen im spiegelglatten Meer baden, wenn der Wind noch nicht aufgekommen ist – die anderen Touristen übrigens auch nicht (Ja, ja, ich gehe gerne in Piran baden, daher diese wiederholten Badetipps). Das frühe Aufstehen im Urlaub erfordert gewiss eine kleine Anstrengung, aber diese Anstrengung wird euch besonders schöne Erinnerungen bescheren. Geht also gleich nach dem Aufwachen nach draußen.
Genießt Piran vor 10 Uhr, wenn die Touristen noch nicht angekommen bzw. aufgestanden sind
Frühaufsteher sollten im Sommer auch zwischen 7 und 9 Uhr durch die Stadt spazieren, wenn die Touristen noch nicht da sind, die Einheimischen aber schon fleißig arbeiten. Das ist eine gute Möglichkeit, um mit dem schönsten Dorf der slowenischen Küste allein zu sein.
9:00 Uhr
Kaffee am Wasser
Bevor ihr Piran wieder verlasst, solltet ihr euch von der Stadt verabschieden, und das am besten mit einem letzten Kaffee, entweder auf dem Hauptplatz oder in den Gassen, um den Tag auf italienische Art und Weise zu beginnen. Ihr könnt ihn auch mit Blick auf das Meer in einem der Cafés genießen, die ihr am Vortag bereits ausfindig gemacht habt.
24 Stunden in Piran sind gut, aber noch besser ist es, mehrere Tage dort zu verbringen. An Aktivitäten in der Umgebung von Piran wird es euch nicht mangeln.
48 Stunden in Piran
Wenn ihr der Empfehlung folgt und mehrere Nächte in Piran verbringt, dann leiht euch am zweiten Tag ein Fahrrad aus und fahrt nach Portoroz und zu den Salzgärten. Ihr werdet gewiss eine schöne Zeit haben und besser verstehen, woher der einstige Reichtum von Piran stammt. Wenn es kalt oder regnerisch ist, macht euch hingegen auf den Weg zum Thalasso in Portoroz.
72 Stunden in Piran
Am 3. Tag seid ihr nach Möglichkeit immer noch mit dem Fahrrad unterwegs, doch diesmal geht es in die entgegengesetzte Richtung nach Izola, in die Weinberge an der slowenischen Küste, die alten Eisenbahn-Tunnel auf dem Parenzana und Koper. Diese kleinen Städte sind zwangsläufig weniger schön und beeindruckend als Piran, aber sie sind es wert, gesehen zu werden. Besonders Izola hat es mir in den letzten Jahren wirklich angetan, auch weil einfach weniger los ist und man im Sommer noch besser entspannen kann. Vergesst aber auf jeden Fall eure Badehose nicht, denn an mehreren Stellen am Radweg könnt ihr baden gehen. Dann hüpft ihr quasi vom Rad direkt in die Adria, perfetto!
Was man in Piran auch anschauen sollte
Der versteckte Aussichtspunkt vom unbekannten Slowenien
Ich habe ihn erst nach zehn Jahren in Slowenien gefunden, denn der Weg dahin ist keineswegs einer, den man von Natur aus gerne nimmt, zumal er steil bergauf führt. Jedenfalls ist es ein Ort, den die Touristen nie finden. Vom kleinen Hafen aus geht ihr in Richtung Grudnova Ulica und steigt dann in 10 Minuten auf den Oljcna pot. Dort findet ihr zwei Aussichtspunkte auf Piran. Für den ersten müsst ihr auf die Mauer klettern, um einen Blick auf die Stadt zu erhaschen. Der zweite befindet sich ein Stück weiter um die Ecke, wo der Weg einen Knick macht. Wenn ihr einen Selfie-Stick habt, solltet ihr ihn hierher mitnehmen. So könnt ihr ein Foto von Piran aus einer Perspektive machen, die niemand kennt, und habt ein Foto, das sonst quasi niemand macht (cool für euren Instagram-Account). Wenn es heiß ist, ist der Weg für einen ordentlichen Schweißausbruch gut, denn es geht bergauf. Damit dieser Aussichtspunkt geheim bleibt und man hier weiter seine Ruhe hat, bitte ich euch, den genauen Standort nicht auf eurem Instagram-Account oder anderswo, z. B. auf einem Reiseblog, anzugeben. Ich sehe auch häufig Content bei Insta oder in Blogs von Orten, die ich teils mühsam ausfindig gemacht habe, ohne von den Bloggern jemals verlinkt zu werden.
Die Museen in Piran
In Piran gibt es mehrere Museen. Dort sind die Erklärungstafeln in der Regel auf Slowenisch und Englisch gehalten (nie auf Deutsch). Es gibt ein Museum über Gerätetauchen, einen Multimediaraum, der die Geschichte der Stadt mit einem 3D-Film erzählt, ein kleines Aquarium, ein Muschelmuseum, ein Marinemuseum, Tartinis Geburtshaus usw. Gewissenhaft habe ich sie alle besucht, diese Museen sind wirklich nicht schlecht, aber Piran bietet eine so angenehme, sanfte Atmosphäre, eine Dolce Vita, von der ich euch am Anfang erzählt habe und die ihr mittlerweile sicherlich besser nachvollziehen könnt. Deswegen glaube ich nicht, dass es der richtige Weg ist, um einen schönen Urlaubstag in Piran zu verbringen, wenn man sich eine Stunde lang in einem Museum einschließt. Dafür gibt es andere Zeitpunkte.
Die Geschichte der Stadt ist bereits an jeder Straßenecke zu finden. Ihr müsst also nicht in die Museen gehen, um euch weiterzubilden!
Die gesamte Stadt Piran steht unter Denkmalschutz. Die Geschichte ist also bereits überall auf den Straßen zu finden. Wenn ihr mehr über die Vergangenheit der Stadt, ihre Verbindungen zu Venedig und ihren enormen Reichtum, den sie durch die Salzwirtschaft erlangt hat, erfahren möchtet, stelle ich euch beizeiten eine Auswahl an ausgezeichneten Links zur Verfügung, um diese Geschichte zu entdecken. Wenn ihr Geschichte liebt und Englisch versteht, dann fragt nach einer Stadtführung oder schaut euch den englischsprachigen 3D-Film im Mediadom für fünf Euro an.
Aus diesem Abschnitt über die Museen in Piran könnt ihr schlussfolgern, dass es besser ist, die Zeit im Freien, auf der Terrasse und beim Schwimmen in der Adria zu verbringen als in Museen in geschlossenen Räumen. Piran ist auch an sich ein Freilichtmuseum.
Helene
Toller Ort muss ich demnächst hin
Kadi W.
Toller Artikel mit so vielen hilfreichen Tipps!
Wir würden mindestens 2 Tage bleiben wollen.
Wo übernachtet man am besten? Gibt es mitten in den kleinen Gässchen auch Unterkünfte?Evtl auch spontan zu bekommen, oder ist es notwendig vorzubuchen.
Wir haben in anderen Ländern die Erfahrung gemacht, dass wir beim durch die Gassen bummeln tolle, private Zimmer gesehen haben, und haben uns dann geärgert, etwas vorgebucht zu haben. Ist das in Piran auch so?
Und wie sicher ist es mein Auto auf den entfernten Parkplätzen für 2 oder 3 Tage unbeaufsichtigt stehen zu lassen?
Unbekanntes Slowenien
Hallo Kadi,
Am besten ist es, wenn Sie Ihre Unterkünfte vor Ihrer Abreise buchen.
Der Parkplatz ist sicher.
Gute Reise
Carsten Flüs
Jetzt im Hochsommer hoffnungslos überfüllt. Parkplätze in Arze 2024 5€ teurer und um 10Uhr nicht mehr machbar. Insgesamt recht teuer an den Touristen Orten. Zu den Ferienzeiten würde ich nie wieder machen. Auch wegen der Hitze.
Unbekanntes Slowenien
Vielen Dank für Ihr Feedback! Ja, in der Hochsaison kann es an touristischen Orten wirklich voll und teuer werden. Es lohnt sich, außerhalb der Ferienzeiten oder früher am Tag zu kommen, um den Besuch entspannter zu gestalten. Die Sommerhitze macht es natürlich auch nicht einfacher.