Ein schöner Radweg, auf dem man die ganze Küste Sloweniens entdecken kann

izola velo

Entdeckt die slowenische Küste mit dem Fahrrad über einen außergewöhnlichen Radweg, der alle slowenischen Küstenorte verbindet: Koper, Izola und Portorož. Dieser neue Radweg wird von den slowenischen Tourismusbüros nur sehr spärlich beworben. Das ist sehr schade, da er wirklich sehr schön ist. Fahrt dort mit Freunden, der Familie, Partnerin oder Partner oder gar alleine!


Denn auf dem Programm eines schönen und aktiven Tages stehen dabei:


  • natürlich Radfahren
  • aber auch Badengehen in der Adria
  • Mittagessen in einem guten Restaurant auf halber Strecke
  • hübsche Küstenorte
  • ein Kaffee auf einer Terrasse mit Meerblick
  • Fahrten durch die Herzen der Weinberge
  • alte Salinen
  • zwei große Tunnel
  • ein wohlverdientes Eis und so weiter!

Dieser Radweg ist gemütlich zu befahren und zudem ausgesprochen vielseitig: Meer, Weinberge, Tunnel, Salinen, Küstenstädtchen…


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Beginnen wir mit einem kleinen geschichtlichen Exkurs

Der Ursprung dieses Radwegs ist erstaunlich. Er folgt der Trasse einer alten Eisenbahnstrecke, der sogenannten Parenzana, die 1902 fertiggestellt wurde. Sie ist 123 km lang und verband einst die italienische Stadt Triest mit der kroatischen Küstenstadt Porec, wobei sie Slowenien durchquert. Man stelle sich hier einmal eine kleine Dampfeisenbahn am Beginn des 20. Jahrhunderts vor, die gemächlich die wunderschönen Küstenlandschaften Istriens durchquert. Da diese Eisenbahnstrecke 1935 geschlossen wurde, ist sie mittlerweile (seit 2008 eröffnet) zu einem sehr schönen Radweg umfunktioniert worden.


Nun durchquert man mit dem Fahrrad die hügelige Landschaft mit ihren Weinbergen.


Interessante und angenehme Gerüche begegnen einem dabei, wenn man beispielsweise das Salz der Salinen von Piran und Sečovlje riecht und dem Radfahrer zudem der Duft von Olivenöl und verschiedenartigsten Früchten wie der Kaki zusätzlich zur angenehmen Meeresbrise um die Nase weht.

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Ein sehr schöner Radweg, der es einem ermöglicht, die ganze Schönheit und Vielfalt der slowenischen Küste zu entdecken


Wenn ihr diesen Radweg fahrt, dann erhaltet ihr einen hervorragenden Eindruck der Schönheit und Vielfalt der slowenischen Meeresküste. Dabei ist die Landschaft derart facettenreich, dass nicht die Gefahr besteht, sich beim Fahren zu langweilen. Ihr könnt einfach so dahinfahren und merkt dabei kaum, wie die Kilometer vergehen. Die Einwohner von Koper, Piran und Izola sind dabei auch zahlreich anzutreffen. Sie nutzen die Wochenenden, um sich hier zu entspannen. Für eure Ferienplanung kann ich euch nur empfehlen, dem Radweg einen ganzen Tag zu widmen!

piste cyclable slovénie

parenzana

Dieser Radweg weist keine besonderen Schwierigkeiten auf, die es zu überwinden gelten könnte. Es gibt lediglich zwei steilere Stellen zu erklimmen, bei denen man das Rad wenige hundert Meter schieben kann. Der Radweg selbst steigt sonst nie abrupt an, da die Trasse damals natürlich so angelegt wurde, dass eine Dampflok die Steigungen überwinden konnte.

Startet von wo auch immer ihr möchtet

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Als Start der Tour könnt ihr jeden möglichen Ort an der Küste auswählen wie zum Beispiel Koper, Izola, Piran, Portorož oder die Salinen. Denn wenn man einmal auf dem Radweg ist, kann man ihn kaum verfehlen, da er sehr gut ausgeschildert ist. Es genügt, den großen blauen Schildern zu folgen, die D8 anzeigen! Und wenn ihr euch einmal nicht sicher seid, dann fragt einfach die Einwohner, wo sich der Parenzana befindet. Denn sie kennen den Radweg gewiss und können euch den richtigen Weg weisen.

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So könnt ihr euren Radfahr-Tag planen:

Fahrt am frühen Morgen ab, damit ihr den ganzen Tag auf dem Radweg verbringen könnt. Nehmt eure Strandausrüstung, einen Sonnenhut, ausreichend Wasser, Trockenfrüchte, Sonnenbrille, Luftpumpe und Flickzeug sowie ein Fahrradschloss mit. Wenn ihr dann auf dem Weg seid, fahrt gemütlich dahin und macht auf jeden Fall einige Pausen: Haltet für einen morgendlichen Kaffee in Izola an, zum Mittagessen in Strunjan, zwischendurch immer mal wieder für Photos, zum Baden irgendwo am Rande des Radweges, zur Erkundung von Koper oder Izola zu Fuß, um ein Eis zu essen etc.

Der gesamte Radweg ist 37 km lang. Und dann müsst ihr ja auch noch wieder zurück. Bis vor Kurzem hätte ich zur Reduktion der Kilometerzahl vorgeschlagen, auf die Strecke zwischen Izola und Koper zu verzichten, weil sie neben einer größeren Straße verlief. Nach den Hinweisen von Nils und Andreas ist die Strecke zwischen Koper und Izola mittlerweile ebenfalls sehr zu empfehlen, da die Straße nunmehr für Autos gesperrt ist, sodass dort nun Radler, Fußgänger, E-Biker und Skater ungestört die wunderschöne Küstenstrecke genießen können. Danke an beide für diese Hinweise! Das ergibt dann eine Qual der Wahl, wenn man die Strecke etwas verkürzen will.


Der Radweg D8 durchquert einen alten, mehr als 500 Meter langen Tunnel. Genial!


faire du vélo piran


Die Karte des Radweges

Hier findet ihr die Karte, welche ihr für eure Rad-Wanderung benötigt. Ich habe sie vom Tourismusbüro in Izola erhalten, aber ihr könnt den dazugehörigen Prospekt auch in den Tourismusbüros von Piran und Koper finden. Ihr könnt auch einfach auf den Plan klicken, um ihn zu vergrößern und auszudrucken. Mit dem Rad folgt ihr einfachen dem blau eingezeichneten Weg D8.

Die Teilstrecke Koper – Izola

Dieser Teil ist komplett eben, da er direkt am Meer verläuft (wie auf obigem Photo erkennbar). Hier fährt man auf einem gut gesicherten Radweg direkt neben einer Straße. Das Teilstück ist zwar an sich sehr hübsch, hat mich aber am wenigsten begeistert, was vor allem am Lärm der Autos liegt (und vielleicht auch daran, dass ich diese Strecke am besten kenne). Wenn ihr hier in Richtung Izola-Koper fahrt, dann schaut euch die Altstadt von Koper an, indem ihr den Radweg benutzt, der den großen Kai entlang führt, den ihr erkennen könnt, sobald ihr die direkte Umgebung von Koper erreicht habt. Koper ist zwar weniger hübsch als Piran, besticht aber durch die Vielzahl alter Gassen und ist zudem überhaupt nicht auf Touristen ausgerichtet, was mir sehr gut gefällt! Zudem kann ich nur empfehlen, am Kiesstrand von Koper baden zu gehen und an der äußersten Spitze der Stadt einen Kaffee zu trinken.

Die Teilstrecke Izola – Portorož

Ein schönes Wegstück direkt am Meeresufer, ein Hafen, Weingärten, ein Tunnel und sehr viel Küste. Hier möchte ich euch raten, die Strecke des Parenzana-Radweges ein wenig zu ändern, um nach Izola zu gelangen, eine hübsche, sympathische kleine Stadt, in der man auch baden gehen kann. Vom Stadtzentrum aus ist das recht einfach. Folgt dem Meer, bis ihr an den Hafen gelangt. Nach diesem müsst ihr noch ein wenig weiter, bleibt dabei immer in Wassernähe (fahrt dort vorbei, wo auf der obigen Karte P13-P10-P11 in roten Kreisen eingezeichnet ist, und steigt dann, wenn ihr den Kiesstrand erreicht habt, ganz links hinauf, um nach einer Weile wieder auf den Parenzana-Radweg mit seinen blauen Hinweisschildern (D8) zu gelangen). Danach gibt es noch einen weiteren Anstieg, bevor ihr den großen Tunnel erreicht, dessen Kühle ihr genießen werdet. Durch diesen Tunnel gelangt ihr nach Portorož, genauer gesagt auf die Anhöhe von Lucija. Allerdings ist Portorož bei den Touristen nicht sonderlich beliebt, weil die meisten diesen Ort aufgrund von zu viel Beton als hässlich empfinden.


Der Radweg führt nicht nach Piran, die schönste Stadt an der slowenischen Küste

Aber ihr könnt sie anfahren, indem ihr eine Hin- und Rückfahrt auf der Strecke Portorož-Piran (Diese Strecke ist schön und recht flach, wird eure Tour aber etwas verlängern). Versucht bitte nicht, den blau gepunkten Weg zu fahren, den ihr nördlich von Piran auf der Karte sehen könnt, da es sich dabei um einen Weg auf einem Kiesstrand handelt!

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Das Teilstück Portorož – kroatische Grenze

Nach einem kurzen Stück in Portorož verläuft der Radweg wieder am Meer entlang und man fährt gemütlich durch von Salinen geprägte Landschaften wie die, die in der zweiten Hälfte des obigen Videos zu sehen sind. Sie unterscheiden sich stark von den vorherigen Landschaften, was wiederum dazu führt, dass man sich beim Fahren nicht langweilt. Hier könnt ihr euren Ausflug nun beenden und auf der Höhe des Flughafens von Portorož eine Kehrtwendung machen, da das letzte Stück des Weges, das in gerader Linie bis zur kroatischen Grenze führt, nicht wirklich von Interesse ist.

Wo kann man Mittag essen? Und wo ein Eis essen?

Koper

Chad Thai Wieso gefällt mir dieses Restaurant?

Es ist ein gutes thailändisches Restaurant, das nicht allzu teuer ist. Zudem gibt es einen gastfreundlichen und sympathischen thailändischen Wirt. Hier kann man sehr gut essen, es gibt aber leider keine Terrasse.

Chada Thai – Pristaniska 35

Portorož

Cacao (Eis) Warum ich diesen Ort mag?

Wegen seiner gemütlich Terrasse mit Meeresblick, den niedrigen Eispreisen und zudem deswegen, weil dieser Laden einfach eine Institution ist. Praktisch jeder in Slowenien kennt das Cacao. Wenn ihr hier also ein Eis essen wollt, dann am besten ein Schoko- oder Sahneeis, denn die sind hier besser als die Fruchtsorbets.

Kavarna Cacao (Eis) – Obala 14

20 comments

  1. Nils

    Die erwähnte Srasse zw. Koper und Izola ist inzwischen für Autos gesperrt. Der Autoverkehr wird inzwischen durch einen anscheinend neuen Tunnel geführt. Somit ist der Radweg zwischen Izola undxKoper absolut ein Highlight in jeder Hinsicht.
    Die ehemalige Straße ist nun ausschließlich für Radfahrer und Fußgänger, aber auch für e-Roller und Scater freigegeben.
    Das ist sehr angenehm zu fahren 🙂

  2. Andreas

    Der Radweg ist richtig toll und ein echter touristischer Mehrwert. Wir haben ihn nur ganz zufällig entdeckt, aber dann das ganze Wochenende damit verbracht, den Weg in alle Richtungen zu radeln und die Orte zu entdecken. Wie Nils schon schreibt, ist nun gerade auch der Abschnitt zwischen Koper und Izola sehr zu empfehlen, weil neu. Alle Autos sind weg, nur mehr Fußgänger und Radfahrer direkt am Meer.

    1. Felix Thalheim

      Hallo Andreas,
      ich danke vielmals für den erneuten Hinweis, das habe ich im Text nun entsprechend geändert! Wird Zeit, dass ich diese Strecke mal ohne Autos fahre:-)
      Beste Grüße

  3. Martina

    Wir sind dank euren Einträgen den Radweg D8 gefahren. Für mich gibt es keinen schöneren Radweg. Direkt am Meer entlang zu fahren ist großartig. Wir sind von Izola bis kurz vor Trieste, und in die andere Richtung sogar über die Grenze nach Kroatien gefahren. Man muss dort aufpassen, direkt hinter der Grenze geht es rechts ab – nicht die Straße rauf fahren wo die Autos fahren. Ein sehr netter Grenzbeamter hat uns den Weg gezeigt und herzlich willkommen geheißen. Die alte Bahntrasse ist zwar nicht asphaltiert aber dennoch gut zu fahren. Viel Spaß.
    Martina& Dieter

    1. Felix Thalheim

      Hallo Martina,
      freut mich sehr zu hören, dass ihr den Radweg so toll gefunden habt. Klingt nach einer ganz guten Strecke, die ihr da zurückgelegt habt. Danke für den Hinweis zur Weiterführung des Radweges nach Kroatien.

  4. Daniela

    Hallo Zusammen
    wir möchten nächsten Sonntag 22.5.22 eine Radreise für 7 Tage in diese Richtung unternehmen. Wo würdet ihr beginnen, wenn wir aus Kärnten kommen.
    Habt ihr gute Übernachtungsmöglichkeiten auf der Wegstrecke zu empfehlen und empfiehlt ihr vorher zu buchen

    1. Felix Thalheim

      Hallo Daniela,

      also ich hatte allgemein auch bei spontanen übernachtungen in Slowenien keine Probleme, etwas zu finden. Vor allem zu der Jahreszeit sollte es nicht problematisch sein, geht gut über Booking und AirBnB.
      Was den Weg angeht, kommt es ja sehr drauf an, wie viele Höhenmeter für euch okay sind. Ihr müsst ja jedenfalls Von Villach aus über den Wurzenpass sollte da sicher einfacher sein als Loiblpass oder Seebergsattel. Weiter östlich über Bleiburg und Mezica ist es sicher noch gemütlicher. Oder halt über Arnoldstein und Tarvis…
      Würde aber Wurzenpass vorziehen und dann den Save-Radweg entlang (https://hierwohntdasglueck.com/2019/07/12/save-radweg/), Abstecher zum Pericnik-Wasserfall, zum Bleder See, über Kranj nach Ljubljana. Von dort dann nach Postojma und weiter zur Küste zum Beginn vom Parenzana. Zwischen Ljubljana und Koper müsste ich selber mal wegen der besten Verbindung schauen bzw. einen Kollegen fragen, der sich da besser auskennt, wenn es für euch von Interesse ist!
      LG und eine schöne Tour,
      Felix

  5. steve hafner

    Hallo felix,,

    danke für Deine guten Hinweise und Antworten
    ich plane mit meiner Familie jetzt Pfingsten 2022 da Rad zu fahren.

    kannst Du mir den Konkret eine Landkarte und Unterkünfte empfehlen das wäre es gut.
    oder kenn sich noch jemand aus.
    ich Gegezug kann ich meine Erfahrung zum Radweg Deutschland – gardasee (Etschradweg) kund tun

    DANKE euch

    1. Felix Thalheim

      Hallo Steve,
      also an sich verwende ich – egal, ob ich grad in Slowenien, Österreich, Italien etc. bin – am liebsten Bergfex zur Navigation – egal ob Online oder als App. Der EV9 und Parenzana (PRZ) sind da ab einer gewissen Zoomstufe auch gut zu sehen. Apps wie Komoot oder Bikemap sollten aber auch gut funktionieren.
      Wo genau seid ihr denn? Dann kann ich noch nachschauen, was es da so an Unterkünften gibt. Piran ist sicher immer einen Trip Wert, Portoroz ist aber – grad auch mit Kindern – ebenfalls sehr fein.

      LG,

  6. Dietmar

    Wir sind den Weg von Koper über Izola und Portoroz nach Piran im Mai dieses Jahres gewandert. Einer der schönsten Wege die ich je gegangen bin, absolut empfehlenswert. Kein Verkehr, tolle Natur und gute Rastmöglichkeiten begleiteten uns auf unseren knapp 17 Kilometern für welche wir mit 2 Pausen 5 Stunden brauchten.

    1. Felix Thalheim

      Hallo Dietmar,
      das ist schön zu hören! Wirklich toll, dass dort kein Verkehr mehr ist. Ich sollte den Weg auch mal zu Fuß gehen.

  7. Julia

    Wir sind den Weg heute von Piran über Portoroz und Izola nach Koper und wieder zurück gefahren. Der Weg hin von Portoroz nach Izola war nicht so flach und entspannt wie erwartet, dafür ging es zurück umso schneller ;).
    Wir haben uns den ganzen Tag Zeit genommen und konnten so tolle Ecken der slowenischen Küste entdecken.
    Danke für den tollen Beitrag zu dem Weg!

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