5 Goldene Regeln für einen entspannenden Slowenien-Ulaub

Ich erkunde Slowenien seit mehr als zehn Jahren und mittlerweile fällt es mir daher recht leicht, euch zu erklären, wie ihr die vielen Facetten des Landes am besten auskosten könnt. Daher findet ihr in diesem Artikel einige spezielle Tipps, mit denen ihr den Urlaubsgenuss optimieren könnt.

Slowenien erfordert eine bestimmte Gemütshaltung von Reisenden – die ist aber genial!

Jedes Land funktioniert irgendwie auf seine eigene Weise und hat bestimmte Vorteile. Ich bin der Überzeugung, dass man als Reisender seine Art zu reisen an jedes Land (oder gar jede Region etc.) anpassen sollte: an die Geographie, die Größe, die jeweiligen Transportmittel, die Gebräuche der Einheimischen, die allgemeinen Standortbedingungen etc.

Ein plakatives Beispiel: Nach trendigen Modegeschäften zu suchen, macht vielleicht Sinn in Kopenhagen, Berlin oder Mailand. Aber eher weniger in Ljubljana, dieser recht kleinen Hauptstadt, wo die Zeit eher gemächlich dahinfließt und die Einheimischen sich häufig darüber amüsieren, was anderswo passiert. Die moderne Welt, schnelllebig und stressig, steht eher nicht in direktem Kontakt mit Ljubljana.

Kurz gesagt: Ich glaube, ihr habt meinen Grundgedanken verstanden, dass man die Art zu reisen und auch die Erfahrungen in Relation zum bereisten Land sehen und seine Attitüde und Erwartungen entsprechend anpassen sollte.


Im Laufe meiner Jahre hier habe ich verstanden, dass man als Besucher den Lebensstil der Slowenen imitieren muss, um Slowenien wirklich entdecken zu können. Schließlich wissen sie an sich am besten, wie man das Wochenende oder den Feierabend optimal verbringen kann.


Als Ausländer, der sich in z.B. Frankreich und Deutschland gut auskennt, hat man natürlich einen anderen Blick und andere Referenzen als ein Einheimischer. So kann ich dann auch gut abschätzen, was euch vor Ort besonders gefallen könnte, aber einem slowenischen Reiseführer nicht in den Sinn kommen würde, weil er einfach mit gewissen Erfahrungen und Eindrücken aufgewachsen ist. Viele Dinge erscheinen dem Einheimischen normal oder gar banal. Aber genug von so etwas, hier folgen nun meine Tipps für einen wirklich gelungenen Urlaub in Slowenien.

Wechselt die Landschaften

Eine deratige landschaftliche Vielfalt auf so kleinem Raum ist schwer vorstellbar. Insbesondere im Westen des Landes ist diese Vielfalt besonders ausgeprägt. Um euch eine Vorstellung zu geben: Es ist in etwa so, als wenn ihr in der Uckermark plötzlich auf mysteriöse Weise ein Stück Salzkammergut, eine Schüssel Allgäuer Alpen, eine Tasse kroatische Adriaküste und ein Glas Toskana finden würdet.

Hügelige Weingegenden, bildhübsche Bergseen, Kleinstädte mit schönen Gebäuden im austro-ungarischen Stil, andere Orte mit sehr italienischem Flair… und obendrauf (oder eigentlich darunter) gibt es noch eine immense unterirdische Welt zu entdecken, speziell die Höhlen und Grotten und alte Minen, die UNESCO-Naturerbe sind. Und all das eben auf dem doch recht kleinen Staatsgebiet Sloweniens.


Egal, ob ihr nur ein verlängertes Wochenende herkommt oder gleich drei Wochen, macht euch unbedingt einen Reiseplan, mit dem ihr möglichst viele Facetten Sloweniens ausprobieren und genießen könnt.


Behaltet dazu im Kopf, dass Slowenien wirklich ein kleines Land ist. Ganz egal, wo ihr euren Stützpunkt habt, ihr könnt euch jederzeit zu einem Tagesausflug zum Meer, in Höhlen, in die Berge, die Weingegenden oder zu den Seen aufmachen. Mixt diese verschiedenen Landschaften ein wenig, denn so verbringt ihr hier den besten Urlaub.

Wenn ihr nur ein paar Tage hier verbringt

Nehmt euch eine Unterkunft in Ljubljana und fahrt einen Tag nach Bled, Bohinj oder Velika Planina, den nächsten zur slowenischen Küste und den Höhlen.

Und wenn ihr länger bleibt

Mietet euch in verschiedenen Regionen ein, z.B. eine Unterkunft in Ljubljana, eine in den Bergen und eine weitere an der Slowenischen Küste. Aufgrund dieser faszinierenden Vielfalt der Landschaft wird es euch vorkommen, als wärt ihr doppelt so lange im Urlaub wie es in Wirklichkeit der Fall ist!

Nun aber weiter mit meinen anderen Tipps für den perfekten Aufenthalt.

Plant mehrere Tage in Ljubljana ein

Ljubljana: 280.000 Einwohner, eine kleine Innenstadt, eine eher provinzielle Hauptstadt… Wenn man das liest und zudem schon ein bisschen in Europa herumgekommen ist, ist man versucht, nicht mehr als einen halben Urlaubstag für Ljubljana zu opfern. Aber die slowenische Hauptstadt hat so viel Charme und so viele Trümpfe, dass ihr hier unbedingt mehr Zeit verbringen solltet.

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass Ljubljana unglaublich lebenswert ist. Die Stadt ist sehr sicher und ihr Zentrum ist schrittweise vollständig Fußgängerzone geworden. Ein richtiger Kokon, nahezu ein Erlebnispark im Stil der Art nouveau der Wiener Sezession, in dem es sich ausgezeichnet genießen lässt, während man Cappuccinos für 2 € und lokale Biere für 3 € in einem der zahlreichen Gastgärten trinkt. Die hohe kulturelle Aktivität an schönen Tagen wird euch die Zeit zusätzlich bereichern.


Die Hauptstadt Sloweniens verwendet einen größeren Teil ihres Budgets für kulturelle Dinge. Die Anzahl an kostenlosen Veranstaltungen im Sommervist verblüffend.


Von Montag bis Samstag gibt es täglich einen sehr lebhaften Markt, dessen Besuch ganz einfach ein Muss ist. Von Ljubljana aus könnt ihr auch sehr unkompliziert Ausflüge machen, egal ob mit Auto, Bus oder sogar mit Mitfahrgelegenheit (übrigens eine gute Möglichkeit, Einheimische kennenzulernen).

Konzentriert euch auf die Natur, nicht die slowenischen Städtchen

Es gibt nur zwei Städte in Slowenien, die wirklich ein Muss sind: Ljubljana und Piran, der schönste Küstenort. Abgesehen davon solltet ihr euch besser nicht auf die Städtchen und Dörfer konzentrieren, denn es gibt in Slowenien wirklich Besseres zu tun. Oft unterliegt man ja der Versuchung, ein Land über Städtetrips zu erkunden und dann dort zu Fuß durch die Altstädte zu spazieren. In Slowenien hingegen solltet ihr euch eher auf die Naturerlebnisse konzentrieren, Outdoor-Aktivitäten und die Vielfalt der Landschaft.

Wenn ihr eure Reiseplanung an der Schönheit der Natur orientiert, wird sie euch sicher besser gefallen und erholsamer sein als wenn ihr euch zum Beispiel sagt: Wir machen erst Kranj, dann Ptuj, Maribor und Celje. Es gibt ja doch schon zahlreiche Anregungen und Tipps auf dieser Webiste, die ich sorgfältig zusammengestellt habe. Ihr könnt all diese Orte gewiss leicht finden (das ist in Slowenien wirklich nicht schwierig) und dort wirklich erinnerungswürdige Urlaubserfahrungen machen.

Esst häufig in Restaurants und relaxt in den Gastgärten

Das Land ist voll von guten traditionellen Restaurants, die für gewöhnlich den Namen Gostilna tragen (ein wichtiges slowenisches Wort, dass ihr euch merken solltet). Hier werden euch reichhaltige Gerichte zu recht humanen Preisen serviert (um die 11 €). Eine Speise reicht hier zum Sattwerden aus. Die Gostilnas könnt ihr wirklich überall finden und sie sind quasi rund um die Uhr geöffnet. Sie bewirten euch auch am Nachmittag, was im Urlaub sehr angenehm sein kann, wenn man mit etwas verschobenem Tageshythmus erst am Nachmittag Mittagshunger bekommt. Oder frühstücken will.

Auf den Gipfeln der Hügel und Berge findet ihr zudem oftmals sehr gemütliche Berghütten (koca), die stets kräftigende traditionelle Gerichte für fast immer unter 10 € sowie köstliche Nachspeisen anbieten, die auch recht großzügig ausfallen. Die Einheimischen teilen sich oft ein Gericht. Schließlich bieten die Restaurants häufig kosilos an, Mittagsmenüs zum Sparpreis.


In den Pizzerias bekommt ihr ausgesprochen große Pizzen, die ihr euch teilen und auf zwei Tellern servieren lassen könnt (eine sehr gängige Praxis in Slowenien). Dann esst ihr für 5 € pro Person.


Kostet diese Dinge während eures Aufenthalts aus und schaut euch meine weiteren Restaurant-Tipps an. Selbiges gilt auch für die Gastgärten. Dort für ein paar Stunden am Tisch zu sitzen ist slowenischer Nationalsport (neben Basketball). In eurem Slowenien-Urlaub solltet ihr – wenn es nach mir ginge – wenigstens ein- bis zweimal am Tag in einem Gastgarten entspannen und dabei einen leckeren italienischen Kaffee oder ein Bier trinken. In Slowenien solltet ihr eher etwas faulenzen und bummeln als beim Versuch, alle Sehenswürdigkeiten abzuklappern, durch die Gegend zu hetzen.

Wagt euch auf die Wanderwege

Ein weiterer Nationalsport ist das Wandern. Viele Slowenen widmen dieser Aktivität alle Wochenenden. Das Land ist durchgängig bergig oder zumindest hügelig und wird von einem dichten Netz gut gewarteter Wanderwege durchzogen. Die Ausschilderung ist ausgezeichnet und ihr könnt ohne Sorge aufbrechen, dass ihr euch irgendwo verirrt. Ihr benötigt also in der Regel auch keinen Bergführer. Außerdem werdet ihr zahlreichen Slowenen über den Weg laufen, die euch den besten Weg weisen können. Sozusagen die Kirsche auf dem Kuchen ist, dass es auf den Gipfeln sehr häufig Berghütten gibt, die vom Slowenischen Alpenverein oder ähnlichen Vereinigungen bewirtschaftet werden. Hier könnt ihr eure Anstrengungen mit leckeren Speisen in 100% authentischer Atmosphäre belohnen.


Kleiner Tipp: Überall in Slowenien gibt es angenehme Wanderwege, egal ob im Norden, Süden, Osten oder Westen. Um die besten Wege zu finden, müsst ihr nur die Einheimischen fragen, wo sie in ihrer Freizeit am liebsten herumkraxeln.


Sagt dabei aber genau, was ihr wollt, und seid etwas hartnäckig. Denn weil ihr offenkundig Touristen seid, neigen die Leute dazu, euch eher zu touristischen Orten zu navigieren als zu denen, die sie selber am Wochenende aufsuchen. Ihr wollt wissen, wohin sie gehen würden. Im Endeffekt solltet ihr im Slowenien-Urlaub versuchen, Slowenien auf die Weise auszukosten, wie es die Slowenen am Wochenende und Feierabend selber machen. Das ist wirklich der beste rote Faden für einen gelungenen Aufenthalt.

Bonus: Erkundet die Unterwelt

In Slowenien könnt ihr sogar unter der Erde viele Abenteuer erleben. Zwei Orte dafür sind sogar UNESCO-Weltkulturerbe: Die Höhlen von Škocjan und die Mine von Idrija.

2 comments

  1. Mathias Ott

    Hallo, wir möchten dieses Jahr im Juni (zum ersten Mal) eine 14-Tage-Tour mit Wohnmobil quer durch Slowenien machen; aufgrund Lesung von (u.a. auch Ihrer) Internetseiten habe ich schon diverse Orte (Maribor und Umgebung) aus meiner Erst-Liste gestrichen, um im Westen genügend Zeit zu haben (Bled-Pass-Soca-Küste); Frage: wir haben einen Hund mit, kann der bei Vintgar bzw. Pokljuka (Stufen) oder auch Veliki Koziak (Hängebrücke) mitkommen ?
    vielen Dank im Voraus und viele Grüße
    Mathias Ott

    1. Felix Thalheim

      Hallo, freut mich, wenn die Website euch bereits geholfen hat.
      Es liegt definitv ein wenig am Hund. Was für einen habt ihr? In Vintgar gibt es sogar einen Extra-Tarif für Hunde, Pokljuka ist durchaus auch möglich, die Hängebrücke ebenso.
      LG

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