Ljubljana: Vermeidet diese 7 Fehler

Ljubljana ist eine wirklich sehr besuchenswerte, behagliche und recht übersichtliche Hauptstadt. Dennoch passiert es mangels Sprach- und Ortskenntnis, dass die Besucher viele tolle Möglichkeiten verpassen, den Aufenthalt noch angenehmer zu gestalten. Ich wohne nun seit mehr als 10 Jahren im Herzen von Ljubljana und darf tagtäglich beobachten, dass die meisten Besucher weit davon entfernt sind, das Beste aus dem herauszuholen, was Ljubljana alles zu bieten hat.


Eilt nicht an den besten Dingen in Ljubljana vorbei!


Damit ihr einen wirklich gelungenen Aufenthalt haben könnt, führe ich in diesem Artikel die 7 häufigsten Fehler auf, die ich bei Touristen beobachten konnte. Der Artikel soll euch helfen, hier tolle Tage zu verbringen und Ljubljanas Zauber und Lebensfreude bestmöglich kennen zu lernen. Obwohl in der slowenischen Haupstadt einiges los ist, kann man sich hier das ganze Jahr über unglaublich gut entspannen und erholen. Hier herrscht wirklich Dolce Vita und die Leute lassen es sich gutgehen. Das werdet ihr auch rasch spüren, wenn ihr euch ins Stadtzentrum begebt.

Fehler Nummer 1

Nicht wenigstens einen Abend in Ljubljana verbringen

An Sommer- und auch Frühlingsabenden ist die Atmosphäre entlang des Ufers der Ljubljanica wirklich fabelhaft. Ljubljana ist gleichzeitig gemütlich, ruhig und sehr belebt. Und das ist ein wichtiger Teil von dem, was ich mittlerweile als slowenische Dolce Vita bezeichne. Jeden Sommer finden etwa zehn große kulturelle Events statt, die allesamt kostenlos sind und von der Stadt organisiert werden, die jedes Jahr 3,5 Mio. Euro in die Kultur investiert. Touristen wie Einheimische profitieren gleichermaßen von den zahllosen kostenlosen Live-Darbietungen. Zum Programm gehören Opern, Symphonie-Konzerte im Freien etc. Stühle werden an den jeweiligen Orten aufgestellt und man muss nichts weiter tun, als sich dort hinzusetzen. Das ist jedes Mal ein wahres Spektakel, für das ihr wirklich nichts zahlen müsst!


Sommerabende in Ljubljana sind immer magisch


Wenn ihr an schönen Tagen Ljubljana untertags anschauen wollt und gegen 19 wieder aufbrecht, verpasst ihr das Beste, was die Stadt zu bieten hat. Egal, ob ihr 20, 40 oder 70 Jahre alt seid, ihr werdet eine Ecke finden, die euch wirklich gefällt und ihr werdet dort einen tollen Abend verbringen! Ihr solltet also unbedingt mindestens einen Abend in Ljubljana in euren Slowenien-Reiseplan aufnehmen. Am besten, ihr quartiert euch gleich so zentral wie möglich ein.

Fehler Nummer 2

Sich nicht aus der Altstadt und den Fußgängerzonen hinauswagen

Wenn sich euer Besuch lediglich auf die Fußgängerzonen Ljubljanas beschränkt, dann kann das alte Zentrum der Hauptstadt Slowenien durchaus etwas klein wirken. Es ist aber gar nicht nötig, am Ende der Fußgängerzonen wieder kehrtzumachen.

Daher hier nun 3 Tipps, um ganz Ljubljana kennenzulernen und nicht nur einen kleinen Teil der Stadt:

  1. Beim ersten Anlauf reicht es, wenn ihr diese sechs schönen Gassen Ljubljanas in Ruhe erkundet
  2. Dann könnt ihr euch in das überraschend ländlich-dörflich geprägte Viertel Krakovo mit seinen zahlreichen Gemüsegärten wagen. Es grenzt südlich an die Altstadt.
  3. Begebt euch noch weiter nach Süden und macht es euch in den Gastgärten des Viertels Trnovo gemütlich, insbesondere in der Eipprova Ulica. Spaziert dann entlang der Ljubljanica bis zum Park Špica.

Folgt der Ljubljanica und verlasst die Fußgängerzonen Ljubljanas


Schließlich, so euch noch Zeit bleibt, leiht ihr euch am besten Fahrräder aus, um den riesigen Park Tivoli zu erkunden (der ist so groß wie der Central Park in New York). Wenn ihr diesen wertvollen Ratschlägen folgt, erscheint euch Ljubljana sogleich weitaus größer und auch interessanter. Zusätzlich zum Dolce Vita könnt ihr dann auch die grünende Seite des Lebensgefühls, das die slowenische Haupstadt ausmacht, kennenlernen.

Wenn ihr schon einmal hier seid, könnt ihr noch viel mehr entdecken:

Fehler Nummer 3

Versuchen, im Stadtzentrum zu parken

Ljubljana ist eine der umweltbewusstesten Hauptstädte Europas. Unter der Initiative des Bürgermeisters Zoran Jankovic hat die Stadt eine Straße nach der anderen für Autos gesperrt. In 18 Jahren konnte ich hautnah erleben, wie sich die die Altstadt in eine Insel des Friedens und der Ruhe verwandelt hat. Und gerade diese Ruhe in der Stadt ist etwas, das ihr im Urlaub besonders schätzen werdet! Die andere Seite der Medaille ist aber, dass ihr massiv Zeit verliert, wenn ihr mit Auto anreist und gar im Zentrum versucht, kostenlos oder günstiger zu parken (selbst außerhalb vom Zentrum müsst ihr mit 0,80 €/h oder 0,60 €/h rechnen).


Kein kosteloses Parken in einem Umkreis von 2 km um die Altstadt von Ljubljana


Seit einigen Jahren gibt es nicht nur im Zentrum keine kostenlosen Parkplätze mehr, sondern auch in den anschließenden Straßen. Und auch die Anzahl der gebührenpflichtigen Parkplätze im Zentrum nimmt Jahr für Jahr ab.

Fehler Nummer 4

Beim Mittagessen nicht vom „Kosilo“ wissen

Zwischen 11 und 15 Uhr (manchmal gar 16 Uhr) bieten einige Restaurants im Stadtzentrum sogenannte „Kosilo“ an, das sind im Prinzip kostengünstigere Mittagsmenüs, die für die arbeitende Bevölkerung zur Mittagspause angeboten werden. Die Kellner schlagen diese Menüs nur sehr selten den Touristen vor, weil sie für die Gastronomen nicht sehr rentabel sind.


Mittags in Ljubljana: Leckere Menüs zum kleinen Preis werden in einigen Restaurants angeboten


Jetzt, da ihr darüber Bescheid wisst, könnt ihr die Kellner gezielt danach fragen und euch meine Info zunutze machen. Genaueres dazu folgt wohl in einem weiteren Artikel.

Fehler Nummer 5

Mit der Standseilbahn zur Burg hinauffahren

Wenn ihr zu Fuß durch die Altstadt schlendert, könnt ihr ständig die Burg von Ljubljana erblicken. Dort hinauf fährt auch eine Standseilbahn, deren Talstation sich auf dem Marktplatz befindet. Um zur Burg zu gelangen, zieht es die Touristen irgendwie automatisch zu den Ticketschaltern der Seilbahn. Seitdem die Bahn im Jahr 2006 eröffnet wurde, wurde sie von mehr als 6 Millionen Besuchern genutzt – aber nahezu alle haben damit einen Fehler begangen.


Es gibt weitaus schönere Möglichkeiten, hinauf zur Burg zu kommen, und die sind auch noch kostenlos.


Denn es gibt zwei etwas versteckte Fußwege hinauf zur Burg, die weitaus unterhaltsamer sind als die Fahrt mit der Standseilbahn und euch zudem einen schönen Überblick über Stadt und Umgebung ermöglichen. Diese Wege sind im Gegensatz zur Bahn nicht intuitiv zu finden, wenn man zum ersten Mal in der Stadt ist, aber durch diesen Auf- und Abstieg über die Gässchen wird der Weg zur Burg letztlich eindrucksvoller als die Burg selber. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen: Umgeben von den Mauern im Burghof stehend, kann einen die Burg nicht mehr verzaubern. Das Drumherum macht es viel eher aus.


Merkt euch: Erklimmt die Burg über die versteckten Gässchen!


Folgt meinen drei Tipps für den Weg zur Burg

Über die Gasse Reber geht es hinauf zur Burg. Wenn ihr dort entlanggeht, vergesst nicht, euch umzudrehen, denn sonst verpasst ihr den tollen Blick auf den Süden von Ljubljana und die Berge. Hinab könnt ihr über die Ulica na grad gehen oder den Weg Za ograjami. Der führt euch direkt zum Marktplatz. Dazu meine kleine Skizze auf der Abbildung oberhalb.

Zu Fuß zur Burg gehen hat folgende Vorteile:

  • Ihr entdeckt eher unbekannte Teile von Ljubljana.
  • Ihr spart euch 4 € für das Ticket (das sind zwei Cappuccinos in Ljubljana).

Wenn ihr dann im Innern der Burg angelangt seid, begebt euch auf die nördliche Festungsmauer, um die Aussicht auf die Julischen Alpen zu genießen. Anschließend geht es dann über den kleinen Pfad im Wald hinab zum Marktplatz. Diesen Weg solltet ihr bei Regen aber vermeiden.

Das beste Panorama von Ljubljana

Schließlich solltet ihr auch noch wissen, dass sich die beste Panorama-Aussicht über die Stadt nicht vom Burgberg aus genießen lässt (wie die meisten Besucher glauben). Denn dazu müsst ihr euch auf den ersten Wolkenkratzer des ehemaligen Jugoslawiens begeben, den Neboticnik, der 1933 gebaut wurde.

  • Von dort oben gibt es eine 360°-Sicht über die Stadt zu bestaunen, von den Julischen Alpen bis zur Burg.
  • Perfekt um an schönen Sommertagen gegen 19 Uhr einen Aperol Spritz zu genießen, das ist eine meine Lieblingsbars in Ljubljana.

Fehler Nummer 6

Nicht den Blick zu den Dächern der Altbauten heben

Einem der großen Prinzipien der Architektur folgend wurden die Gebäude in Ljubljana, und zwar insbesondere die zahlreichen Objekte im Stil der Wiener Secession, auf Höhe der oberen Stockwerke weitaus reichlicher verziert als in den unteren Gefilden.


Hebt bei eurem Besuch in Ljubljana immer wieder den Blick, damit ihr nicht die schönsten Gebäude überseht!


Das Erdgeschoss der älteren Gebäude ist nämlich oftmals einfach gehalten, aber wenn ihr dann die Augen auf das oberste Stockwerk richtet, könnt ihr oft schöne Statuen, großartige Skulpturen und zahllose Ornamente entdecken. Zusammenfassend kann ich also nur raten, bei euren Spaßiergängen nicht nur in Kopfhöhe umherzuschauen und die Geschäfte zu betrachten, sondern eher wie Hans Guck-in-die-Luft die Augen gen Himmel zu richten!


Fehler Nummer 7

Nicht wissen, wer Jože Plečnik ist

Ihr solltet keinesfalls über Jože Plečnik hinwegsehen, den berühmten Slowenen, den ihr definitiv kennen müsst, bevor ihr nach Ljubljana kommt. Mir ist zwar durchaus klar, dass das nicht jedermanns Lieblingsthema ist, aber in dem Fall solltet ihr eine Ausnahme machen. Plečnik ist nämlich der Architekt, der Ljubljana das heutige Gesicht verliehen hat. Infolge des schweren Erdbebens von 1895, durch das ein Teil der Stadt zerstört wurde, nutzte er die Chance des Wiederaufbaus, um Ljubljana neuen Schwung zu geben und seine Ideen zu verwirklichen. Es gibt nur wenige Städte auf der Welt, wo ein Architekt die Möglichkeit hatte, derart die Gestalt der Stadt zu prägen und ihr seinen Stempel aufzudrücken. Von 1921 bis 1957 hat er die Transformation von Provinzstadt zu Hauptstadt begleitet, indem er methodisch die Umsetzung seiner ursprünglichen Vision vorantrieb. Ihm verdankt man die heutige angenehme Atmosphäre, die in Ljubljana herrscht, den grandiosen Dreibrückenplatz, den großen Marktplatz im Zentrum, die Universitätsbibliothek, die Uferpromenaden an der Ljubljanica usw.


Plečnik hat Ljubljana die heutige Gestalt verliehen


Es ist zu einem großen Teil ihm zu verdanken, dass ihr in Ljubljana eine tolle Zeit haben werdet. Also informiert euch über sein Lebenswerk, bevor ihr nach Ljubljana kommt, oder besucht vor Ort das Plečnik-Museum.

2 comments

  1. Peter Daub

    Hallo Felix, Deine Tipps für unseren Tagesausflug nach Ljubljana waren unschlagbar gut. Die schönen Straßen waren essentiell genauso wie die geniale Eisdiele Romantika und der Weg zur Burg über die Reber-Gasse ♥️auch das Abendessen haben wir nach Deiner Empfehlung genossen. Genial vielen Dank

    1. Felix Thalheim

      Hallo Peter,
      Danke, das freut mich sehr zu hören! Prima, dass ihr dadurch einen tollen Tagesausflug genießen konntet:-)

      LG,

      Felix

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